„Man soll nur so viel Holz schlagen, wie nachwächst“, so heisst es in der Forstordnung des Klosters Mauern-Münster im Elsass, 1144 n. Chr. und ist damit die erste nachweisbare Grundlage, über ein nachhaltiges Bewusstsein, das sich im Rechtsleben verankert hat. Heute umspannt das Nachhaltigkeitsdenken die Ökonomie, die Ökologie und das soziale, gesellschaftliche Leben. Es fordert ein langfristiges, ganzheitliches und globales Denken auf einer ethischen und ressourcenschonenden Grundlage.
Im Abschlussdokument der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung „Unsere gemeinsame Zukunft“ (Brundtland-Kommission unter dem Vorsitz des ehem. norwegischen Ministerpräsidentin Harlem Brundtland), heisst es 1987:
„Entwicklung zukunftsfähig zu machen, heisst, dass die gegenwärtige Generation ihre Bedürfnisse befriedigt, ohne die Fähigkeit der zukünftigen Generation zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können."
Damit ist die Grundlage für eine globale, politische Willensbildung gelegt. Die andere Seite der Nachhaltigkeit trifft jeden Einzelnen und sein Kauf- und Konsumverhalten. Das Wissen über Zusammenhänge und über die Folgen unseres Handelns sind heute "just in time" abrufbar.
Die digitalen Medien und Netzwerke beschleunigen die Kommunikation und lassen uns an den aktuellen ökologischen, ökonomischen und sozialen Entwicklungen teilhaben. Wir ahnen und können immer mehr begreifen, dass die Ursachen und Auswirkungen unseres Handelns global sind.
Wir stehen menschheitsgeschichtlich an einem Punkt, zu wissen, dass wir in der Lage sind, die gesamte Erde zu zerstören. Es geht nicht mehr um die Frage: was geht, sondern um die Frage, was Sinn macht und zu einer mittel- bis langfristigen Gesundung der Verhältnisse beiträgt.
(Christine Blanke, Okt. 2011)